Anpassung der Förderrichtlinie für gemeinnützige Vereine in Neukirch/Lausitz – Fluch oder Segen? –

Die im Auftrag des Bürgermeisters geänderte Vereinsförderrichtlinie wurde am 13.12.2023 im Gemeinderat mehrheitlich beschlossen. Es wurden löbliche Ziele als Intention zur Anpassung benannt, Optimierungen… Wurden diese wirklich erreicht?

Die einzige kritische Einschätzung kam von der GBN. 2 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen reichten nicht um eine Diskussion anzuregen.
Nun wurde die Richtlinie nochmal im Detail untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd, die Kritik in der Sitzung war gerechtfertigt. Die Vereine werden von dieser Neufassung der Richtlinie nicht profitieren, eher das Gegenteil ist der Fall.

Lest selbst und bildet Euch eine Meinung.

Über Anregungen und konstruktive Kritik bzw. eine ebensolche Diskussion würde ich mich freuen. Ebenso darüber, wenn der Nachweis erbracht würde, dass ich mich geirrt habe.

Neukircher Weihnachts-Pannen

von Nadja Richter

Es ist Freitag, der 22.12.23, 15.30 Uhr. Feierabend. Und es ist an der Zeit sich in die Küche zu verdrücken, um ein paar kulinarische Weihnachtsvorbereitungen zu treffen. Ich will mir die Hände waschen, aber der Wasserhahn spuckt nur Luft. Das gleiche im Bad. Ich rufe nach meinem Mann, der sofort in den Keller stürmt, um zu prüfen ob mit dem Wasseranschluss alles in Ordnung ist. Alles bestens, kein Rohrbruch bei uns. So. Prima. Wo rufe ich jetzt an? Erstmal die Nachbarin fragen, ob sie auch kein Wasser hat. Auf dem Waldweg also auch nix. Als nächstes versuche ich es bei der Gemeindeverwaltung – ist aber Freitag Nachmittag, kurz vor Weihnachten; da geht keiner mehr ran. Ich probiere es mit der Handynummer, die für die Trinkwasserversorgung im Mitteilungsblatt steht: „Der Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar.“ Na, schönen Dank. Ich versuche es bei der FFW. Denen ist nichts bekannt, dass es im Oberdorf kein Wasser gibt. Der nette Herr gibt mir die Festnetznummer der EWBZ. Dort wird mir gesagt, dass es einen Rohrbruch im Oberdorf gab, man wisse aber nicht, wo genau. Die Gemeindeverwaltung wüsste dies seit dem Morgen und man sei bereits seit einigen Stunden mit der Suche beschäftigt. Wie lange das noch dauern würde, sei aber noch nicht absehbar. Alles klar. Aber Moment mal… Die Gemeinde weiß schon den ganzen Tag über, dass es eine Havarie gibt und irgendwann das Wasser abgestellt wird? Und erachtet es nicht als notwendig mal die Oberdorf-Bewohner zu informieren? Nicht gerade nett und in meinen Augen unprofessionell.

Inzwischen ist es Abend geworden. Ich halte alle auf dem Laufenden, mit den ich vernetzt bin. Ein Nachbar postet bei Facebook. Da ist noch etwas mehr Reichweite. Der Tag geht zu Ende; inzwischen haben wir uns noch bei Lidl mit Trinkwasser bevorratet. Um 22 Uhr rufe ich nochmal in Bautzen an; es gibt noch nichts Neues. Na gut, dann halt nur Katzenwäsche und leider ungeduscht ins Bett.

Um 7 Uhr beginnt der Vorweihnachts-Samstag. Noch immer kein Wasser. Ich frage nochmals bei den Energie- und Wasserwerken nach – die gleiche Antwort wie am Abend zuvor. Der Waldweg hat immerhin wieder Wasser, Weifaer Weg, Erbgerichtstraße und Wilthener Straße nicht. Immerhin wurde ein Wassertank bei Strehlens hingestellt; der nette Mann am Telefon bittet mich die Anwohner zu informieren. Ronny postet die Info bei Facebook. Und trifft am Tank einen Nachbarn, der meinte, er hätte sich bevorraten können, er habe einen Hinweis bekommen. Na hoi. Warum bekommen einige Anwohner einen „Hinweis“ und ganz viele andere nicht? Was läuft da falsch? (bei der Gemeindeverwaltung?) Es geht mittlerweile auf den Nachmittag zu. Um 14 Uhr erlaube ich mir mal wieder nachzufragen. Ein anderer Mitarbeiter ist jetzt am Telefon. Er ist etwas ungehalten, denn wenn andauernd jemand anruft um sich zu erkundigen, koste das jedes Mal fünf Minuten, die man in die Suche investieren könne. „Wo wohnen Sie nochmal?“ – „Auf dem Weifaer Weg,“ sage ich. „Na, dann hattet Ihr doch inzwischen wieder Wasser. Das kann doch gar nicht sein… Außerdem, der Bürgermeister ist auch informiert. Es soll ein Angebot geben, dass die Betroffenen in der Schule duschen gehen können.“ – „Wir haben seit mittlerweile 23 Stunden kein Wasser. Und Ihnen mache ich überhaupt keinen Vorwurf. Es geht darum, dass die Gemeinde davon wusste und es nicht nötig hatte uns mal zu informieren! Und ich bin jetzt kurz davor mich mit allen Betroffenen beim Bürgermeister zu verabreden – mit Bademantel und „Kulturtasche“… zum Duschen!“ Irgendwann sehe ich die Info vom Bürgermeister auf der Facebook-Seite und kann nur den Kopf schütteln. Eine halbe Stunde später sind die Mitarbeiter an der Ecke Waldweg-Weifaer Weg-Leibinger und wir haben wieder Wasser. Ich gehe endlich duschen und fange mit meinem Küchenkram an. Halb vier schreibt mir eine Freundin von der Wilthener Straße: „Bei uns ist der Strom weg. Wie sieht’s bei Euch aus?“

So viel dazu.

Nachtrag vom 2.1.24: Mein Mann kommt von der Arbeit und berichtet, dass die Tochter eines Kollegen auf der Ernst-Thälmann-Straße auch die Info gehabt hätte, dass das Wasser am 22.12. abgestellt werden würde und sie sich bevorraten solle. Da stellen sich schon einige Fragen…

Warum bekommen einige Bürger die Info und andere nicht? Insiderwissen aus der Gemeindeverwaltung wird anscheinend nicht allen zugänglich gemacht? Sehr schade und sehr bezeichnend… Was passiert im Falle einer größeren Havarie? Z. B. Wasser weg, Strom weg, im Winter, über einen längeren Zeitraum? Wie sieht dafür der Notfallplan aus bzw. gibt es überhaupt einen? Oder ist der Bürger dann wieder einmal sich selber überlassen? Davon mal abgesehen, war die Wesenitz auch wieder recht voll und einige hatten bereits Sorge, dass es wieder Probleme geben könnte. Wenn man sich die zugewachsenen Uferbereiche und das immer schmaler und flacher werdende Bachbett ansieht, ist das ja durchaus wahrscheinlich. Aber darüber habe ich mit bereits an anderer Stelle ausgelassen – wie auch Herr Jentsch von der Landestalsperrenverwaltung meinte: „Der natürliche Hochwasserschutz ist der beste.“ – Genau so. Aber selbst daran hapert es. Jede weitere Flächenversiegelung im Oberdorf bedeutet zusätzliche Hochwassergefahr.

Dann wünsche ich mir in diesem Jahr für diese Gemeinde wohldurchdachte und weitsichtige Entscheidungen, bei denen auch mal die älteren Jahrgänge befragt und bei denen die Bürgerinteressen über die finanzielle Interessenlage gestellt werden.

Aufruf an alle Unentschlossenen: GEHT WÄHLEN!

Geht heute wählen und seid durch Eure Stimme selbst die Veränderung, die Ihr Euch für unseren Ort wünscht!

In der Wahlkabine seid Ihr nur Eurem Gewissen verpflichtet, keinem Nachbarn oder Eurem Chef. Es ist eine geheime Wahl. Macht Euer Kreuz an die für Euch richtige Stelle.

In Neukirch können wir mehr erreichen, wenn alle wieder gehört werden und auch mittun können. Deutlicher konnte es Jens Zeiler in seinem Bürgergesprächen nicht formulieren (Gedächtniszitat): „Wer nicht nach meinem persönlichen Verständnis agiert, mit dem rede ich nicht mehr.“ Derjenige wird auch vom weiteren Mittun ausgeschlossen. Kritiker werden in öffentlichen Gemeinderatssitzungen pauschal als „Umweltnazis“ betitelt und konstruktive Vorschläge als „blöde Ideen“ eingestuft.

Neukircher, Ihr habt es in der Hand.

Gedanken zum Interview des Jugendbeirats Neukirch mit Herrn Zeiler am 24.05.2022

von Nadja Richter

Ich finde es sehr löblich von der Neukircher Jugend, dass diese so engagiert ist und von der Gemeinde auch Unterstützung erfährt. U. a. ist die „Skater“ ein willkommener Treffpunkt für die Kids, der sehr gut angenommen wird. Eine neue Dirtbike-Strecke wird von einigen schon sehnsüchtig erwartet. Die Kinder waren auch ziemlich enttäuscht, dass die bisherige Strecke am Spielplatz eingeebnet wurde. Schade, dass es „Dreckfinken“ gibt, die die Bahn verunreinigen und damit in Kauf nehmen, dass es zu Unfällen kommt. Aber unsere Neukircher Jugend lässt sich nicht entmutigen und hat tolle Ideen, z. B. den Volkspark wiederzubeleben. Leerstand lädt halt leider dazu ein, dass sich manche dort vandalistisch austoben. Früher hat beispielsweise zu Himmelfahrt eine Neukircher Band dort gespielt. Vielleicht wird’s mal wieder so – wäre schön. Herrn Zeilers Engagement für die Jugend ist also nicht in Abrede zu stellen.

Herr Zeiler ist stolz auf die Sanierung der Oberschule; die Schule war marode und der Zustand der Toiletten katastrophal. Aber Moment… hatte nicht bereits Herr Krause, der vorherige Bürgermeister die Sanierung angeschoben, nachdem ein Gemeinderatsmitglied darauf aufmerksam gemacht hatte? Ich dachte, die Idee dazu kam von Herrn Wolf…

Herr Zeiler wies während der rund 12 Minuten vier(!) Mal darauf hin, dass er gerade von der Seniorensportgruppe kommt. Natürlich ist es sehr engagiert oder auch selbstverständlich dort mal vorbeizuschauen. Wichtig ist, dass alle Vereine im Ort gleich behandelt werden.

Bezüglich der Monsterroller: Richtig, dies zieht maßgeblich Touristen von außerhalb an; Städter aus Dresden und Leipzig, wie der Bürgermeister sagt. Aber wäre es nicht endlich mal an der Zeit, die Naherholungsziele im Einklang mit der Natur für die Neukircher wieder herzustellen?

Alles ganz nett soweit, aber ab dem letzten Viertel des Interviews dachte ich, ich sei im falschen Film. Folgende Aussage machte mir klar, dass die Selbst- und die Fremdwahrnehmung von Herrn Zeiler ziemlich weit auseinander liegen: „Ich weiß nicht, dass ich an irgendeiner Stelle einen Fehler gemacht hab‘, man hat mir das auch so nicht gesagt, und alles andere sind Meckerer und Meckerer gibt’s überall, die kennt ihr auch…“

Danke, Herr Zeiler. Fähigkeit zur Selbstkritik? Oder wenigstens Selbstreflexion? Ist wahrscheinlich nicht vorgesehen. Fehler machen wir alle, und in sieben Jahren Amtszeit kommen da sicherlich auch einige zusammen. Nur beim Bürgermeister nicht? Warum werden Kritiker und Leute, die nicht derselben Meinung sind, als „Meckerer“ dargestellt? Nein, wir sind mit einigen Dingen nicht einverstanden und das haben wir mehrmals, sogar schriftlich, kundgetan. Mit uns wollte Herr Zeiler nicht sprechen; wir haben mehrmals auf Gespräche (besonders bezüglich der Wesenitzaue) gedrängt. Die Interessen der „kleinen“ Bürger werden nicht wahrgenommen. Und – wir brauchen einen BÜRGERmeister, keinen FIRMENmeister.

Auf die Frage, ob Herr Zeiler irgendetwas bereut, was er getan hat, kam das „Nein, nichts“ wie aus der Pistole geschossen. Na, dann ist’s ja gut. Dann geht es wohl weiter so.

Richtig – das Bürgermeisteramt ist eine Herzensangelegenheit. Schade, dass das Herz des Bürgermeisters bisher nicht für alle gleich geschlagen hat. Was ich im Leben gelernt habe: Der sachliche Kritiker meint es ehrlicher mit mir als der, der mir Honig ums Maul schmiert. Vielleicht regt das zum Nachdenken an.

Einer zieht nach Neukirch HIN , der andere aus Neukirch WEG – für mich ist damit alles gesagt.

Bürgerdiskussion mit Torsten Sikora am 20.05.2022 in der Eiche

Eine Zusammenfassung und Kommentierung

Am 20.05.2022 trafen sich ca. 80-90 Neukircher im Ballsaal zur Deutschen Eiche, um sich über Bürgermeisterkandidat Torsten Sikora zu informieren und vor allem um Gehör zu finden bei praktizierter Bürgernähe.

Die Veranstaltung begann mit einem unkonventionellen Einstieg, nicht wie sonst üblich mit dem Abspulen einer vorbereiteten Präsentation, sondern mit der Aufforderung des Gastgebers direkt ins gemeinsame Gespräch zu kommen. Torsten Sikora lag es am Herzen, dem Thema, welches er aus seinen zahlreichen Gesprächen mit den Bürgern mitgenommen hat entsprechend Raum zu geben. Es geht ihm hauptsächlich um Bürgernähe, die in Neukirch vermisst wird.

Ohne viel Zeit verstreichen zu lassen starteten die Anwesenden in die Diskussion. Der erste Bürger beglückwünschte Torsten Sikora zu seiner Kandidatur, verbunden mit dem Wunsch, dass der „unsägliche Hochmut aus dem Amt verschwinden solle“. Sein wichtigstes Anliegen war aber, wie es gelingen kann eine Dorfgemeinschaft zu formen und mehr Bürgernähe zu gestalten. Er sprach den Neukirchern auch Mut zu, keine Angst zu haben, wenn sie das Kreuz an einer anderen Stelle setzen

Torsten Sikora antworte darauf, dass er als Bürgermeister für jeden ansprechbar sein wird. Die Betonung lag dabei auf JEDEN. Auch mit 28 Jahren Erfahrung als Beamter hat dieser nach wie vor für jeden da zu sein.

Die nachfolgende Diskussion drehte sich um verschiedene Themen, wie zum Beispiel der festsitzende Schmerz durch den Verlust des Festplatzes im Oberdorf sowie fehlende Freizeitmöglichkeiten für die Neukircher.

Dann meldete sich der Gemeinderat und ortsansässige Töpfermeister Karl Lehmann jun., der zusammen mit seinem Vater Karl Lehmann sen. und seiner Schwägerin, der Bauamtsleiterin Neukirchs Cornelia Würz-Lehmann gekommen war, zu Wort. Er begrüßte ebenso die Kandidatur von Torsten Sikora, sodass in Neukirch eine Wahl überhaupt möglich ist, sonst wäre es nämlich nur „ein Dings“ gewesen. Er kam schnell von der gerade diskutierten Bürgernähe zu seinen persönlichen Fragen. Ihn interessierte, ob es für Torsten Sikora nicht wichtig gewesen wäre, sich mal in einer Gemeinderatssitzung sehen zu lassen und ob er schon einmal in der Kommunalpolitik tätig war. Torsten Sikora antwortete schlagfertig mit nein, war er noch nicht und das mit Grund. Er hat im Laufe seiner Kandidatur mit allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen gesprochen, außer „Neukirch braucht Zukunft“. Der Konsens war, dass es noch nie so ein schlechtes Klima im Gemeinderat gab, wie in den letzten 7 Jahren. Er hatte bewusst keine Sitzung besucht, um sich seine Neutralität zu bewahren. Die Frage nach der Tätigkeit in der Kommunalpolitik beantwortete er klar mit JA. Er ist Neukircher Bürger, jeder Neukircher Bürger betreibt auf seiner Ebene Kommunalpolitik. Auch die Teilnahme an der heutigen Bürgerdiskussion ist Kommunalpolitik.

„Kommunalpolitik“, wie sie Karl Lehmann jun., der Bürgermeister Zeiler und ein Großteil des Gemeinderats betreibt, ist gar keine Kommunalpolitik im Sinne der Bürger (damit ist der Großteil des Gemeinderats gemeint, welcher nach Aussage von Bürgermeister Zeiler auf seiner Internetseite ihm mit „Rat und Tat“ zur Seite steht). Diese sogenannte „Kommunalpolitik“ des Großteils des Gemeinderats unter Anleitung von Bürgermeister Zeiler besteht aus außerparlamentarischen Absprachen im kleinen Kreis, das Nichtzulassen konstruktiver, gerechtfertigter Kritik, das Ignorieren von Vorschlägen im Sinne der Neukircher Bürger und dem Verfolgen von Zielen, die nicht dem Gemeinwohl dienen! Eine absolut ausgeprägte „Expertenhörigkeit“ führt dazu, dass dem Gemeinderat auch die unseriöseste Darreichung von Entscheidungsvorschlägen schmackhaft gemacht werden kann – Nach- und Hinterfragungen unerwünscht -. Die Gründe für die gefühlte Bürgerferne der Neukircher ist eindeutig in dieser Art von „Kommunalpolitik“ zu suchen. Diese ist geprägt durch Intransparenz von Entscheidungen, durch fehlende Bürgergespräche bzw. deren überhebliche taktierende (Verkaufs-)Gesprächsführung zu den Themen, die die Bürger wirklich beschäftigen. Außerdem kommt dieser Großteil der Gemeinderäte seiner Aufgabe zur Kontrolle des Bürgermeisters als Chef der Gemeindeverwaltung sowie der Verwaltung selbst, im Sinne ihrer kommunalen Pflicht, nicht entsprechend gewissenhaft nach. Gäbe es den einen oder anderen Besucher mehr in den Gemeinderatssitzungen, könnte sich davon selbst überzeugt werden.

Eine Bürgerin fragte nach den Gründen, warum Torsten Sikora für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Hier war wieder die fehlende Bürgernähe in Neukirch ausschlaggebend. In Neukirch wird sich hauptsächlich um die „großen Sachen“ gekümmert. Die Bürger sind aber das Maß der Dinge. Karl Lehmann sen. warf an der Stelle ein: „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ Worauf Torsten Sikora ihm bestätigte, dieses Sprichwort auch zu kennen.

Auf die Frage, was seine größte Investition sein wird, wenn er gewählt wird, antwortete Torsten Sikora mit: „Zeit, Zeit für die Bürger“. Das war das, was er aus den unzähligen Gesprächen mitgenommen hat. Ebenfalls erläuterte er, warum er sich nicht in der öffentlichen Presse präsentieren wird. Dies ist mit seinem Beruf als Justizvollzugsbeamter verbunden.

Dies teilte er auch der Sächsischen Zeitung mit, die in ihrem Artikel über die beiden Neukircher Kandidaten diesen Fakt direkt und bewusst weggelassen hat. Die SZ hat sogar behauptet, von Torsten Sikora keine Antwort bekommen zu haben. Das ist glatt gelogen und hat nichts mit Fairness zu tun!

Dann wurde die Diskussion in Richtung Hochwasser gelenkt. Hier berichteten Betroffene von der Sprach- und Tatenlosigkeit im Gemeindeamt zu diesem Thema. Torsten Sikora, der an der Wesenitz wohnt und ebenfalls vom Hochwasser betroffen war, kann dies nachvollziehen und bestätigen. Er spricht von einem Leserbrief in der Zeitung zur Wesenitzaue, wo im Nachhinein die Kritiker des Gewerbegebiets und vor allem der im Größenverhältnis unproportionalen Straße für die Verzögerungen des Baus des Rückhaltebeckens in eben diesem Gebiet verantwortlich gemacht werden. So stellt sich die derzeitige Bürgernähe dar. Kritiker von Maßnahmen des derzeitigen Bürgermeisters werden öffentlich stigmatisiert und konsequent von der Mitwirkung ausgeschlossen. Bebauungsplan und Hochwasserschutzmaßnahmen sind getrennt zu betrachten. Antworten zu Fragen der Bürger stehen aus. Gespräche finden nicht statt. Beim letzten Hochwasserereignis im Jahr 2021 war nicht der Lauf der Wesenitz verantwortlich, sondern auch maßgeblich die Zuläufe zu dieser von den Seiten. Plötzlich war die höchstgelegene Tür am Haus am gefährdetsten, da das Wasser nicht von der Wesenitz aus am stärksten anstieg. Hierfür bringt das Rückhaltebecken wenig.

Diese Diskussion bringt der Familie um Karl Lehmann sen. nur ein müdes Lächeln ins Gesicht. Es scheint nicht ihr Interessensgebiet zu sein, lässt sich aus dem Schulterzucken schließen.

Nächstes Thema war die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Neukircher Vereine. Große Vereine sind zufrieden, kleine Vereine bemängeln die Unterstützung der Gemeinde. Bezüglich der Zuwendungen werden deutliche Unterschiede gemacht.

Desweiteren kam zum Ausdruck, dass die Bürger eine Rechenschaftslegung des Bürgermeisters und der Gemeinderäte vermissen. Sie fühlen sich nicht ausreichend informiert, was im Gemeinderat geschieht, wie Entscheidungen getroffen werden. Es gab die Idee, dies einmal im Jahr öffentlich zu tun. Torsten Sikora befürwortete diesen Vorschlag und will sich dafür stark machen, sollte er gewählt werden. Die Kommunikation in beide Richtungen muss deutlich verbessert werden.

Für die langfristige Planung muss der Flächennutzungsplan forciert werden. Ein Dorfentwicklungskonzept muss systematisch die Neukircher Zukunft bestimmen. Planloses Dahinwursteln bringt nur für wenige Vorteile. Den Bürgern bringt das nichts. Als Beispiel wurde genannt, dass z.B. eine Familie mit Kindern nach Neukirch zieht, kauft ein Haus mit Blick auf ein Landschaftsschutzgebiet und ein paar Jahre später wird ihnen ein Gewerbegebiet vors Grundstück geknallt und das Grundstück ist überflutungsgefährdet aufgrund der anstehenden Baumaßnahmen. Das begründet zu Recht einen gewissen Unmut.

Als ebenfalls schlechtes Beispiel für Fehlplanungen und Fördermittelverschwendung wurde der Sportplatz August-Bebel-Straße angeführt.

Dieser wurde mit einem Großteil an Gemeinderäten auf den Weg gebracht, die auch heute noch dort sitzen. Genutzt wurde er so gut wie nicht, verwildert, ist ein Schandfleck in der Natur und brachte außerdem das traditionelle Hexenbrennen am Reitplatz für immer zum Fall. Die vom Großteil der Gemeinderäte und Bürgermeister gepriesenen Planer mit dem großen Sachverstand hatten da scheinbar mit ihrer Planung kein glückliches Händchen.

Ein Bürger bedauerte die schlechten Öffnungszeiten des Valtenbergs. Desweiteren, was wird denn dem Besucher von Neukirch geboten, wo kann er Informationen am Wochenende erhalten? Tourismus ankurbeln ist nicht nur Monsterroller, da es unter anderem nicht für alle Altersgruppen möglich und vor allem auch für die Neukircher nicht interessant ist. Im gleichen Atemzug wird der schlechte Zustand der Wald- und Wanderwege benannt. Keine Besserung bislang in Sicht, trotz Nachfrage beim Bürgermeister. Im Mitteilungsblatt wurde von diesem „dünn“ benannt, dass die schwere Technik die Wege zerstört hat und aber kein Geld zur Wiederherstellung des vorherigen Zustands zur Verfügung steht. Ist das ein in-Schutz-nehmen seiner bevorzugten Schicht in Neukirch? Torsten Sikora ist der Meinung, dass es hier einen Ansatz geben muss, um auch kleine Ambitionen wahrzunehmen. Zuhören ist Mangelware beim derzeitigen Amtsinhaber.

Ein Zugezogener, der in einer Gemeindewohnung im Otto-Buchwitz-Ring wohnt, beklagt deren Umfeld, in dem es außer Rasen mähen keine weitere Instandhaltung bzw. Verbesserungen gibt. Die Kommunikation zwischen Mietern und Gemeinde findet quasi nicht statt.

Auch ist es Thema, was es für Konsequenzen gibt, dass die potentielle neue „Wunder“-Pächterin des Valtenbergs, welche mehrheitlich vom Gemeinderat dem „alten“ Pächter vorgezogen wurde, ihren Vertrag nicht angetreten hat. Mit ihrem auf rosa Wolken gebetteten Konzept hat sie allein erreicht, dass der Vertrag des damaligen Pächters nicht verlängert wurde. Offene Gespräche mit diesem gab es ebenfalls nicht. Karl Lehmann jun. antwortet darauf, dass der Gemeinderat da leider nichts machen konnte. Ebenso sprach er nochmal den Wegebau der Waldwege an, dass dem Bürgermeister da die Hände gebunden sind. Privatwirtschaftliche Dinge gehen den Bürgermeister nichts an. Diese Äußerung löst allgemeine Verwunderung im Saal aus. Als eine der ersten Maßnahmen nach dessen Amtsantritt als Bürgermeister ebnete Herr Zeiler seinem langjährigen Vereinsfreund, privatem Freund und vielleicht sogar Geschäftspartner während seiner (aus Steuergeldern bezahlten) Arbeitszeit persönlich den Weg, am Valtenberg die sogenannte „Monsterrollerei“ einzurichten und aufzubauen.

Dieser wurde sogar wegen seiner privatwirtschaftlichen „Monster“-Tätigkeiten bei einem Neujahrsempfang besonders gewürdigt. Die neue Asphaltstraße zum Valtenberg, auf privatem Grund, wurde von Steuermitteln bezahlt und nicht von denen, denen sie gehört oder von denen, die sie privatwirtschaftlich nutzen. Scheinbar rollt hier der Ball immer nur in eine Richtung? Bekannt ist das dem Neukircher Bürger wahrscheinlich nicht.

Von einer Bürgerin wurde die klägliche Anwesenheit bei den Ratssitzungen bemängelt, wo sie selbst erlebt hatte, dass nachtelefoniert werden musste, um noch beschlussfähig zu werden.

Torsten Sikora regte an über eine neue Neukircher Zeitung, wie es der „Wesenitzbote“ war, nachzudenken.

Die Wesenitzaue wurde von Anwohnern angesprochen, welche vor den Kopf gestoßen wurden, als der Plan vorgestellt wurde.

Mit diesem Plan waren bereits im Vorfeld viele Dinge „festgezurrt“, die von den gewählten Bürgervertretern nicht mehr beeinflusst werden konnten. Festgezurrt wurden diese Dinge von einem dafür nicht legitimierten Gremium.

Die unkoordinierten Aktivitäten im Rahmen von den vielfach beschworenen 5000+ (die Einwohnerzahl Neukirchs wieder über 5000 zu bringen) wurden von den Bürgern in keiner Weise verstanden. Vielmehr wird es als persönliche Ambition von Herrn Zeiler gesehen, um sein Gehalt aufzubessern. Eigentlich ist die 5000+ als Überschrift für ein Dorfentwicklungskonzept angedacht gewesen. Vor allem, um Dorfgemeinschaftssinn herzustellen und darauf aufzubauen. In der Veranstaltung zum Thema Demografie-Fokus wurden die Neukircher Bürger befragt, was sie selbst für wichtig halten. In einem Workshop im Rittergut wurde 5000+ mehrheitlich als „Gewinner“ auserkoren. Leider wurde von Herrn Zeiler dieses Ergebnis umgedeutet und missbraucht, um sein „Wahlversprechen“ von 2015 weiter voranzubringen. Denn eine Seilbahn/Lift vom Valtenberg und Monsterroller prägten bereits damals seine „gemeinsinnorientierten“ Ambitionen für Neukirch in seinem Wahlprogramm. Es wurde missbraucht, um in einem kleinen Kreis, nicht öffentlich, zwar mit (handverlesener) Bürgerbeteiligung eine weitere vor allem privatwirtschaftlich nutzbringende Studie samt Wirtschaftlichkeitsuntersuchung mit 60000 EUR Steuergeld auf den Weg zu bringen.

In dieser geht es darum, den Valtenberg mittels einer Seilbahnrutsche zum Standort seines alten Vereins im Georgenbad „hinunterzuschlittern“. Ohne Frage ein touristisches Highlight in einem Dorf, wie Neukirch. Nicht aber für die Bürger, sondern eher für Touristen und die Betreiber. Dieses Angebot ist für die hiesige Bürgerschaft gemeinsinnschaffend vergleichbar mit der sogenannten „Monsterrollerei“. Die Beteiligten beim Demografie-Fokus haben bestimmt nicht dies im Sinn gehabt!

Bezüglich der sozialverträglichen Kommunalabgaben kann im Moment niemand in der Glaskugel lesen. Hier Versprechungen zu machen wäre unseriös, sagt Torsten Sikora.

Eine weitere Frage zielt auf Torsten Sikoras Parteilosigkeit ab, ob denn diese im Falle einer Wahl weiterhin bestehen bleiben wird. Er antwortet, dass das einzige Versprechen ist, was er definitiv geben kann. Die Parteilosigkeit wird bestehen bleiben! Unabhängig davon wird er aber mit allen demokratisch legitimierten Parteien, die in Land- und Bundestag vertreten sind zusammenarbeiten und damit keine Wähler ausgrenzen.

Die meisten Parteien haben sich in der heutigen krisengebeutelten Zeit zu menschenfeindlichen Zusammenschlüssen von Lobbyisten gemausert. Kriegstreiberei und Entmenschlichung bestimmen die Medien. Auch die Partei mit christlich anmutenden Wertevorstellungen hat sich von dieser Politik gänzlich und widerspruchslos vereinnahmen lassen. Allein das wäre schon Grund genug sein Kreuz zur Wahl an die entsprechende Stelle zu setzen und nicht durch die eigene Wahl das Gehabe der Parteien, für die jedes einzelne Mitglied mitverantwortlich ist, zu unterstützen! Das war in der Geschichte schon immer so.

Torsten Sikora betonte, dass er der Liebe wegen nach Neukirch gekommen und Neukircher geworden ist. Er hat sich hier niedergelassen, Haus und Grundstück zusammen mit seiner Frau erworben und auch seine Liebe für den Ort, die Landschaft und für die Oberlausitz entdeckt. Deshalb möchte er sich für Neukirch einsetzen. Ebenso ist ihm wichtig, deshalb wiederholt er dies in der Veranstaltung mehrfach, dass die Neukircher Wähler es in der Hand haben, wen sie wählen möchten. Sie können sich eine Meinung bilden und an der Stelle ein Kreuz setzen, an der sie es für richtig halten. Torsten Sikora möchte der Steuermann von Neukirch sein, wobei die Neukircher Bürger den Kurs vorgeben. Das ist Demokratie!

Es gab auch ein paar Anwesende im Saal, die scheinbar zum „unqualifizierten Stören“ erschienen waren. Diese beschwerten sich mehrmals lautstark, dass sie nichts verstehen können. Sie nahmen aber ganz hinten im Saal Platz und waren auch nicht interessiert, durch Veränderung ihrer Hörposition besseres Verständnis erfahren zu können. Ja selbst der Festplatz in Neukirch war ihnen unbekannt.

Fazit

Torsten Sikora hat ein klares Konzept, die realen Missstände in Neukirch anzugehen. Er hört den Bürgern zu und bringt durch seine parteiliche Unabhängigkeit und Bürgernähe die besten Voraussetzungen mit. Am deutlichsten zeigt sich jedoch ein unübersehbarer Vorteil gegenüber Jens Zeiler durch seine klare persönliche und charakterliche Eignung für dieses Amt!

Kann Neukirch sich weitere 7 Jahre einen Bürgermeister leisten, der in seiner von Steuergeld bezahlten Arbeitszeit privatwirtschaftlichen Interessen seiner „Kumpels“ und anderer nachgeht, seinen persönlichen Vorlieben frönt, seine privaten Facebookseiten mit „Klimmbimm“ befüllt, keine Bürgernähe lebt, Bürgermeinungen ignoriert und Kritiker versucht mundtot zu machen?
Kann sich Neukirch so etwas wirklich leisten? Ich denke nicht. Es ist Zeit etwas zu ändern, spätestens am 12. Juni 2022. Ihr habt es mittels eines kleinen Kreuzes in der Hand!

Nachwort:

Aufgrund aktuellen Anlasses sei daraufhin gewiesen, dass dieser Beitrag so neutral, wie möglich verfasst wurde. Das Geschriebene wird von uns immer grundsätzlich als Gedankenantoß bzw. Gesprächs- bzw. Diskussionsgrundlage gesehen, als Steigerung dessen als konstruktive Kritik. Bei jeder kritischen Äußerung legen wir ausführlich und mittels Fakten dar, warum wir dieser oder jener Meinung sind und zeigen immer alternative Lösungen auf!
Persönliche Beleidigungen und Angriffe liegen uns fern!

Trotzdem sind vereinzelt anders gelegene, individuelle Interpretationsmöglichkeiten denkbar.
Sollte es Personen geben, die sich persönlich angegriffen, beleidigt oder „über Ihre Hutschnur“ gehend mit den hier geschriebenen Worten belästigt fühlen, so bitten wir das im Voraus bereits zu entschuldigen. Doch können wir diesem Fakt unmittelbar leider keine Abhilfe leisten. Kommen Sie auf uns zu und lassen Sie uns in eine, an der Sache ausgerichteten, vor allem aber in eine vorurteilsfreie und offene Diskussion im Interesse der Mehrheit der Neukircher Bürger einsteigen.
Danke für Ihr Verständnis.